28.06.23: Wer sind denn eigentlich die Tapastanten?
Seit wir zu fünft einen Spanischkurs an der Volkhochschule in Castrop-Rauxel belegen und zwecks Absprachen untereinander eine whatsApp-Gruppe eingerichtet haben, existiert dieser Name. Die vier Tapastanten außer mir heißen Claudi, Britta, Sylvi und Moni und sind zwei Nachbarinnen, eine Exnachbarin und eine Freundin der Nachbarinnen.
Wir sind eine bunte Truppe (bis auf Moni, die fast nur weiße Kleidung trägt) und könnten unterschiedlicher kaum sein, allerdings haben wir bei unseren alljährlichen Besichtigungstouren durch diverse spanische Metropolen doch immer dieselben Interessen (zumindest fast). Es passt jedenfalls wunderbar und wir sehen uns die Attraktionen der Städte an, indem wir zwischendurch immer wieder einkehren, um unsere Spanischbröckchen anzuwenden und zu verbessern.
Da kommt es nebenbei ganz gelegen, wenn wir leckere Getränke (bebidas) und eben Tapas bestellen. Und weil wir zu fünft sind und alle Spanisch sprechen möchten, müssen wir häufig irgendwo einkehren…
Dieses Mal geht es eben nach Madrid. Hier gibt es zwar kein Meer, aber man muss ja auch mal die Hauptstadt sehen. Und Ende Juni/ Anfang Juli ist es da auch nicht so voll, wenn man mal von unserem Zustand nach der x-ten notwendigen Erfrischungspause absieht. Bei 36 Grad im Schatten, mit ein klein wenig Wind, sind die Pausen aber absolut notwendig!
Als erstes beziehen wir unser gemietetes Apartment mit Dachterrasse mitten im Zentrum. Wir wohnen im vierten Stock und einen Fahrstuhl gibt es nicht. Also freuen wir uns, dass wir dieses Mal nur mit Handgepäck reisen, um den horenden Gepäckgebühren der Fluggesellschaft zu entgehen. Da wir lange vor der vorgesehenen Eincheckzeit am Apartment sind, müssen wir erst die Vermieterin kontaktieren, die uns dann einen Link zum Öffnen der Haustür und der Apartmenttür zuschickt. Nach dem Verschieben des virtuellen Schlüssels, öffnet sich die Türe ganz wundersam wie von selbst. Das hat schon mal funktioniert, prima.
Da wir vor Betreten der Unterkünfte immer losen, wer welches Bett bekommt, gibt es nachher meistens keine Diskussionen. Es geht immer im Uhrzeigersinn. Das erste Bett bekommt diejenige, der Nummer 1 zugelost wurde usw..
Das Apartment sieht im wesentlichen so aus, wie auf den Bildern des Buchungsportals, es fehlt allerdings das fünfte Bett, das wir dann erst noch telefonisch ordern müssen. Sylvi ist diesmal unsere Nummer 5 und muss noch etwas auf ihre Schlafgelegenheit warten, die aber im Laufe des Tages aufgestellt wird. Wir kümmern uns derweil um den Einkauf und füllen den Kühlschrank.
Die Bude ist an manchen Stellen etwas abgerockt und natürlich gibt es, wie immer, ein paar Diskussionen, bis der vorgefundene Zustand hingenommen wird. Ich selbst freue mich einfach hier zu sein und Madrid sehen zu dürfen. Mir ist es wurscht, ob die Klobrille wackelt, das Eisfach im Kühlschrank nicht zugeht, sich die ausgewiesene Klimaanlage nur in einem der Räume befindet und es dadurch brütend heiß in der Bude ist, der Duschvorhang nur geklemmt ist und daher ständig runterfällt, der Wasserhahn permanent laut tropft oder sich die Jalousien nicht herunterziehen lassen. Für mich ist das alles Kleinkram, über den ich mich echt nicht aufregen kann, auch wenn es objektiv natürlich besser sein könnte. Ich finde dafür die große Dachterrasse toll, auf der man abends, wenn es sich etwas abgekühlt hat, gut sitzen kann.
Nach dem großen Einkauf geht es mit der ersten Erkundungstour los. Wir schlendern durch die Straßen und lassen uns heute ohne großen Plan treiben und sehen uns erst einmal die Gegend um unsere Unterkunft an. Es gibt da jede Menge Lädchen zum Stöbern und natürlich immer wieder genügend Einkehrecken, die wir nutzen. Die großen barocken Gebäude beeindrucken uns alle.
Britta hat ein schönes Restaurant entdeckt, in dem wir einen Tisch für abends reservieren. Das stellt sich als echter Glücksgriff heraus, denn da gibt es nicht nur meinem geliebten Pulpo und diverse andere köstliche Tapas, sondern der freundliche Besitzer und die Kellner sprechen kein Englisch und wir können und müssen Spanisch sprechen. Wunderbar!
Anschließend setzen wir uns noch zusammen auf unsere Dachterrasse und überlegen, was wir morgen ansehen möchten. Also ein gelungener Einstieg ins 2. Sabbatjahr!
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29.06.23: Mit Stöckelschuhen auf der Carrerabahn
Gestern fiel uns schon auf, dass die ganze Stadt ziemlich bunt ist und viele Regenbogenfahnen an Häusern hängen und Regenbogenflaggen oder -fächer in den Touriläden zu finden sind. Außerdem gibt es viele Männerpärchen, die Hand in Hand durch die Straßen schlendern. Nach einer kurzen Recherche wissen wir auch, warum. Es ist LGTBIQA+ Pride Festival mit diversen Veranstaltungen im Laufe der Woche und einer staatlichen LGTBI-Pride-Demonstration am Samstag, die sich für Toleranz und Gleichstellung von Lesben und Schwulen und Queeren usw. stark macht.
In diesem Rahmen findet heute das Carrera de Tacones statt, ein Wettrennen in high heels, die mindestens 15 cm hoch sein müssen. Das klingt ziemlich verrückt und spannend und wir möchten das unbedingt ansehen.
Vorher suchen wir erst einmal das Hard Rock Café, das ich immer besuche, sofern es das in einer Stadt gibt. Leider hat das Hard Rock Café an der ursprünglichen Stelle schon seit über zwei Jahren geschlossen und es gibt nur noch einen Hard Rock Shop in der City. Naja, das ist schade, aber nicht dramatisch. Dafür sitzt es sich gut im Café El Pabellon del Espejo am Paseo de Recoletos unter Bäumen. Das Café hat einen Art-Deco Glaspavillion und darin sehr schöne Bar.
Danach gehen wir in die schöne alte Markthalle San Miguel. Die ist echt klasse, ein sehr schönes altes Gebäude und sehr charmant von innen. Es gibt dort wunderbare Tapas mit Weißwein und Sangria und wir testen uns durch kleine Häppchen mit Sardellen, Pulpo, Tunfisch und mehr. Am Sangriastand treffe ich eine Frau, die ein Eis in der Hand hält. Ich frage direkt, woher sie es hat, weil ich ganz baff bin, dass es soetwas gibt. Es hat die Form einer Nase! Das ist doch wie für mich gemacht. Sie erklärt mir genau, an welchem Stand in der Markthalle sie es gekauft hat. Dahin gehe ich direkt, nachdem wir die Sangria geleert haben.
Am Eisstand gibt es auch noch andere Eissorten, die aussehen wie Darth Vader, ein Finger, der Madrider Bär usw.. Ich bestelle mein Naseneis, dass es zwar leider nicht in grün gibt, aber das rote sieht ja auch toll aus und es schmeckt gut. Der Eisverkäuferin erzähle ich, warum ich unbedingt ein Naseneis haben möchte und sie notiert sich die Blogadresse. Haha.
Dann geht es endlich zum Stöckelschuhrennen. Die Stöckel müssen mindestens 15 cm hoch sein und die Teilnehmer müssen am Schluss eine Handtasche schnappen und beim Zurücklaufen Lippenstift auftragen. Der Gewinner bekommt 350 Euro! Britta und ich gehen schon mal vor, weil wir unbedingt einen guten Platz in der ersten Reihe ergattern wollen, damit wir schöne Fotos machen können. Das gelingt uns zum Glück auch, wir stehen direkt am Ziel und sehen die Läufer, die Journalisten sowie einen Kameramann vom Fernsehen. Kurz vor dem Rennen laufen einige Transvestiten durch die enge Gasse und lassen sich von den Zuschauern fotografieren. Es ist ein buntes Treiben und die Zuschauer sehen ebenso bunt aus. Britta und ich werfen uns dafür natürlich auch in passende Schale.
Das Rennen selbst ist recht kurz, es laufen immer vier Männer zusammen die ca. 200 Meter bis zu uns ins Ziel. Die Stöckelschuhe haben sie mit Klebeband an den Knöcheln festgeklebt, damit sie beim Laufen nicht umknicken. Damit rennen sie tatsächlich ganz schön schnell.
Nach diesem schönen Event geht es nach Hause, jedenfalls fast. Direkt gegenüber unserer Haustür gibt es die schöne, alternative Rockbar Tupperware. Ein buntes Graffiti an der Hauswand weist uns zum Eingang. Drinnen ist es total bunt und an der Bar hängen alte ausgehöhlte Fernsehgeräte aus Plastik, die mit Puppenfiguren bestückt sind und Szenen aus Musik und Film darstellen. Der Barkeeper stammt aus UK, das hört man sofort. Er unterhält sich ein wenig mit uns und verrät uns, dass er FC Valencia Fan ist, weil er lange in Valencia gelebt hat.
Den Abschluss des Tages verbringen wir auf unserer Dachterrasse, die allen sehr gut gefällt. Leider habe ich mir beim Übertragen der Fotos von der Speicherkarte auf mein Tablet die Speicherkarte zerschossen, so dass alle Fotos des Tages weg sind. Ich habe allerdings Hoffnung sie zu Hause mit einem Reparturtool doch noch zu retten. Die Speicherkarte verwahre ich daher und „leihe“ mir Fotos von Britta, die immer viele gute Fotos mit originellen Ausschnitten und auch schöne Gruppenbilder von uns macht.
Nachtrag vom 03.07.23: Ich konnte alle Fotos vom 2. Tag retten, daher findet sich hier nun ein buntes Potpourri aus Bildern von Britta und mir.
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30.06.23: Ein kulinarischer Tag
Heute morgen ist uns klar, warum wir gestern Abend so ein lautes Rascheln an unserem Schlafzimmerfenster gehört haben. Es war eine Taube, die sich in einem Netz verfangen hat. Leider war und ist sie nicht mehr zu retten und hängt nun an unserem Fenster.
Nach dem Frühstück auf unserer Dachterrasse und dem anschließenden Kauf einer neuen Speicherkarte geht es für uns zum Königspalast, dem Palacio Real de Madrid, der 1735 errichtet wurde. Nach einer halben Stunde Schlangestehen in der Sonne dürfen wir in die königlichen Gemächer. Hier gibt es jede Menge barocken Prunk, beeindruckende Deckengemälde und ein Verbotsschild für Fotofreunde. Wir dürfen nicht in alle der 3418 Räume, aber durch sehr viele dürfen wir durchlaufen und sogar die Königskrone bestaunen.
Nach dem großen Staunen brauchen wir erst einmal eine Pause und wir schlendern noch einmal zum Mercado San Miguel. Auf dem Weg dahin sehen wir in einem Touriladen Schinken hängen. Die sehen total echt aus, sind aber Kissen. Britta und ich können nicht anders und kaufen uns diese schönen Ibericoschinken. Wir stecken sie in unseren Ruxsack. Aber sie passen nicht ganz rein, daher gucken sie oben raus. Damit haben wir die Show im Kasten. Andauernd sehen Leute auf die schönen Schinken und fangen an zu grinsen oder zu lachen. Zwei Frauen möchten auch unbedingt welche haben und fragen uns, woher wir sie haben. Wir verraten ihnen natürlich wo sie diesen Laden finden und die Freude ist groß.
Wir gehen weiter in die Markthalle und essen uns durch verschiedene Tapashäppchen. Die sind soooooo gut, wir lieben alle diese spanische Häppchen. Dazu gibt es Weißwein und Sangria, das passt. Nun wollen wir in die bekannteste Chocolateria/ Churreria Madrids: San Ginés. Auf dem Weg dahin finden wir ein Schinkenmuseum, das ein Angebot an der Scheibe kleben hat: Zwei Bier und eine Platte mit Schinken für 5 Euro. Das klingt aber gut, also probieren wir das mal aus. Es schmeckt und wir werden wieder auf unsere Schinken angesprochen.
In der Churreria sitzen wir in einem traditionellen, gekachelten Raum mit vielen Fotos an der Wand, von denen wir vermuten, dass es sich um berühmte Gäste aus alten Zeiten handelt. Seit 1894 gibt es hier viele verschiedene Kaffeesorten und die berühmten Churros, die aus Krapfenteig hergestellt und in Wurstform fritiert werden. Dazu gibt es eine Tasse warme Schokolade, in die man die Churros vor dem Verzehr taucht. Mmmmmhhh!
Als näxtes geht es hoch hinaus. Wir fahren mit der U-Bahn und gehen zur Rooftop-Bar Azotea. Vom 7. Stock aus hat man eine gute Sicht auf Madrid. Am Tisch sitzt eine Frau aus Philadelphia, die in den USA Spanischlehrerin ist. Mit ihr unterhalte ich mich ein bisschen und sie empfiehlt uns in den Park El Retiro zu gehen. Wir ziehen weiter und sehen uns den Bahnhof Atocha an, der sehr schön sein soll, aber leider gerade umgebaut wird. Daher ist die schöne große Halle mit den großen Grünpflanzen nicht sehr beeindruckend. Da muss ich also bei einem näxten Madridbesuch noch einmal hingehen.
Den Tagesabschluss verbringen wir wieder auf unserer Dachterrasse. Wir springen auf dem Weg nach Hause nur kurz noch einmal auf ein Bier in die Tupperware…
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01.07.23: Ein Bummel durch den schönen El Retiro
Vor dem Frühstück müssen wir mal wieder den Durchlauferhitzer neustarten. Nach einigen Klack- und Schnarrgeräuschen bequemt er sich endlich wieder heißes Wasser zu erzeugen. Wir sparen uns, der Vermieterin davon zu erzählen, weil wir nicht damit rechnen, dass am Wochenende jemand zur Reparatur vorbeikommen wird. Und so lange wir den Durchlauferhitzer mit kleinen Maßnahmen selbst zum Leben erwecken können, geht es ja.
Heute geht es in einen Park, der abgeschieden im südlich Teil der Stadt liegt. Den hatte uns die Frau aus Philadelphia gestern empfohlen. Bevor wir dort ankommen, machen wir eine Pause im Deus Ex Machina-Store. Das ist ein Motorradladen, der Motorräder nach Kundenwünschen zusammenbaut. Also kein Motorrad von der Stange, sondern echte Wunschmobile. Dazu gibt es Deus-Klamotten und oftmals auch ein angegliedertes cooles Café. Das Café in Madrid baut allerdings gar keine Moppeds und hat nur eine Kaffeeecke mit wenigen kleinen Stühlen. Wir entscheiden uns, den Kaffee draußen gegenüber dem Store zu trinken.
Dann geht es zu Madrids Westfalenpark, den El Retiro. Wir spazieren durch eine Zypressenallee bis zum See und anschließend zum Kristallpalast, der ganz aus Glas gebaut ist und manchmal Ausstellungen beherbergt. Heute ist er aber ganz leer. Im Park befinden sich viele Statuen von Alfonso XII, der im 19. Jahrhundert König von Spanien war. Wir gehen einmal quer durch den Park und genießen die Ruhe und den Schatten, bevor es uns wieder in den Städtetrubel zieht. Wir gehen vorbei am CaixaForum, einem Kulturzentrum, das von der Stiftung „la Caixa“ verwaltet wird und als Museum und Konferenzzentrum dient. Eine Hausseite ist komplett mit hängenden Pflanzen versehen. Dann landen wir zufällig in der ältesten Tapasbar Madrids, der Casa Alberto. Das Ambiente ist urig wie noch vor hundert Jahren und die Tapas besonders gut.
Anschließend lassen wir uns treiben und schlendern durch die Gassen und Straßen in der Nähe des Plaza Majors. Für das Abendessen haben wir schon von zu Hause aus einen Tisch im (laut Guinnesbuch der Rekorde) ältesten Restaurant der Welt reserviert. Das Botin liegt in der Calle Cuchilleros, in der früher offenbar die Messerschmiede ansässig waren. Es sieht von außen sehr klein aus. Drinnen geht es aber über mehrere Etagen nach oben und es hat auch einen uriges Kellergewölbe. Die Spezialität auf der Speisekarte sind geröstete Spanferkel, die in einem speziellen Ofen zubereitet werden.
Ich bestelle als einzige Tapastante dieses Schweinchen und bin gespannt wie es aussieht. Auf Bildern im Internet habe ich die Spanferkel in kleinen Pfannen liegen sehen. Ein ganzes Spanferkel wäre natürlich zu viel, aber ich bekomme ein ordentliches Stück davon. Das Fleisch ist gar nicht fettig und es schmeckt wirklich sehr gut. Beim Verlassen des Restaurants kann ich noch einen kurzen Blick in die Küche werfen und sehe dort die Schweinchen in den Pfannen auf ihr Schicksal warten. Der Koch ist schwer beschäftigt und schneidet die Spanferkel zum Verzehr in entsprechend große Stücke.
Heute müssen wir uns in der Tupperware von Kai, dem Barkeeper verabschieden, bevor wir ein letztes Mal auf der Dachterrasse den Abend ausklingen lassen.
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02.07.23: Wir schlendern über den El Rastro
Heute ist leider schon der Rückflugtag. Bis zur Fahrt zum Flughafen haben wir aber noch etwas Zeit, also gehen wir nach dem Frühstück los zum Flohmarkt El Rastro. Es ist der älteste und größte Flohmarkt Madrids mit mehreren hundert Ständen. Er ist riesengroß und erstreckt sich über viele Straßen im Viertel La Latina. Ich komme mir vor, als wäre ich auf dem Camden Market in London, weil es viele neue Sachen zu kaufen gibt. Echter Trödel ist rar, trotzdem halten wir Ausschau nach einem Durchlauferhitzer für unser Apartment. Den finden wir nicht, aber dafür finde ich ein schönes rotes Hemd, das ich mitnehme. Da wir noch etwas Zeit übrig haben, gönnen wir uns noch eine Portion Churros in der Chocolateria San Ginés.
Dann holen wir das Gepäck aus dem Apartment und fahren mit der Metro zum Flughafen. In der Metro treffen wir eine Frau aus Argentinien, die meint, wir sähen so aus als würden wir die ganze Welt bereisen. Britta verrät ihr, dass mein Sabbatical gerade beginnt und ich frage, wo in Argentinien sie wohnt. Sie wohnt in Buenos Aires, hat aber auch schon in Patagonien gelebt. Ich freue mich und erzähle ihr, dass ich auch schon in Buenos Aires war, La Boca dort mein Lieblingsviertel ist und ich auch schon durch Patagonien gereist bin. Sie zeigt mir ihre erwachsenen Kinder, die in der Nähe stehen und sagt, dass sie auf dem Weg nach Pamplona sind, um den 15. Hochzeitstag ihres Sohnes zu feiern. Dann singt sie Britta sogar ein kurzes Lied zur Hochzeitsfeier vor. Leider muss sie schon an der näxten Station aussteigen und wir können unsere Unterhaltung nicht fortführen. Wie schade.
Am Flughafen schmieden wir Pläne für die näxte Tapastantentour. Wird es Ibiza, Sevilla oder Granada und Cordoba? Das müssen wir demnäxt noch entscheiden, aber wir werden sicher wieder ein schönes Ziel für uns in Spanien finden.
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Fazit
Madrid hat uns alle sehr positiv überrascht! Obwohl es mitten im Land liegt und es weit und breit kein Meer gibt, ist diese quirlige und bunte Stadt ein wunderbares Reiseziel. Es gibt viel zu sehen und wir haben natürlich nicht alles geschafft, was wir uns vorgenommen hatten. Aber das ist ja immer ein Grund mehr, irgendwann zurückzukommen. Das Reisen mit den Tapastanten ist jedenfalls immer sehr lustig, obwohl oder gerade weil jede so ihre speziellen Eigenarten hat.
Ich staune immer wieder, worüber man sich so Gedanken machen kann: „Wird es nicht zu heiß sein im Juni in Madrid? Was, wenn doch?“, „Wie kann man es schaffen, nur mit Handgepäck zu reisen?“, „Darf man mehr als zehn Flüssigkeitsfläschchen mitnehmen, wenn sie in einen 1-Liter-Beutel passen?“, „Welche Kaffeemaschine gibt es in der Unterkunft und sind Kaffeepads oder -kapseln bereits vor Ort?“, „Gibt es in der Küche eine Spülmaschine?“, „Ist Duschgel in den Badezimmern vorhanden?“, …
Wenn das meiste geklärt ist und es dann endlich los geht, macht es aber einfach nur Spaß und wir lachen viel und freuen uns über die Erlebnisse.
Danke, liebe Tapastanten für den wunderschönen Einstieg in mein 2. Sabbatjahr, es hätte nicht besser sein können!