15.07.24: 1. Abschnitt: Von Wien nach Bratslava (75 + 3 km)

Heute startet unsere Fahrradtour (ohne E) von Wien nach Budapest mit dem ersten Abschnitt bis Bratislava. Der Wetterbericht verspricht warmes, sonniges Wetter. Das ist ja schon mal gut. Wir frühstücken nur kurz und schnallen dann unser Gepäck aufs Fahrrad. Das erste kurze Stück führt uns nur zur U-Bahn, die uns zum Start der Tour bis an die Donauinsel bringt. In Wien darf man Fahrräder außerhalb der Rushhour immer kostenfrei mitnehmen. Das gefällt mir. Bei uns muss man ein Tagesticket für 6,50 € kaufen, auch wenn man nur ein paar Stationen fahren möchte. Absurd. Wir steigen aus der U-Bahn, befinden uns aber noch nicht auf der Donauinsel. Wie kommen wir denn nun rüber? Der Weg liegt ein bisschen versteckt, denn man muss zuerst eine spiralförmige Rampe hoch, dann über eine Brücke und wieder runter auf die Insel fahren. 

Nun kann das Fahrradvergnügen endlich starten. Es ist jetzt schon ganz schön warm. Die Donauinsel ist insgesamt 21 Kilometer lang und ein wunderbares Naherholungsgebiet für Fußgänger, Jogger oder Fahrradfahrer. Wir fahren ungefähr zehn Kilometer auf der Insel entlang an der schönen blauen bzw. eher braunen Donau mit Blick auf Wien. Mit Klaus‘ Knie müssen wir zwar etwas Tempo rausnehmen, aber es schlägt sich tapfer. Ich fahre etwas schneller und mache derweil Fotostops, bis das grüne Fahrrad wieder in Sichtweite kommt. Dann müssen wir nördlich der Donau wieder aufs Festland rüber. Eine Pontonbrücke, nur für Fußgänger und Radfahrer, bringt uns auf die andere Seite. Hier ist FKK angesagt, aber wir dürfen unsere Klamotten anlassen. Ich möchte auch nur ungern mit dem Hintern auf dem heißen Sattel festkleben. Eine Frau verrät uns, wo wir die Böschung hochfahren können, denn mit dem schweren Gepäck schaffen wir es vermutlich sonst nicht unfallfrei nach oben.

Oben befindet sich ein Biergarten, der schon auf uns wartet. Wir trinken erst einmal eine eiskalte Cola. Da es nirgendwo Schattenplätze gibt, setzen wir uns auf Steine am Wegesrand, die ein wenig im Schatten liegen. Es ist ungefähr 12 Uhr und jetzt schon ziemlich heiß. Dann fahren wir weiter, wir haben ja noch ein paar Kilometer vor uns. Nun geht es auf den Eurovelo 6, der in 4450 Kilometern vom Atlantik bis ans Schwarze Meer führt und eine Traumreise für alle Radfahrenden sein soll. Wir sind gespannt. Leider führt uns der Weg schnell weg von der Donau, so dass sie gar nicht mehr zu sehen ist. Stattdessen fahren wir ungefähr 25 Kilometer auf einer schnurgeraden Hochtrasse, die als Hochwasserschutzgebiet ausgewiesen ist. Mittlerweile ist es brülleheiß. Hier gibt es keinerlei Schatten und unser Wasser kocht gleich in den Flaschen. Naja, nicht ganz, aber es ist richtig warm und überhaupt nicht erfrischend. An einem kleinen Bahnübergang halten wir an und quetschen uns ans Haus, um von der kleinen Überdachung zumindest etwas Schatten zu erhalten. Hier sieht es ein bisschen wie im Film „Spiel mir das Lied vom Tod“ aus. Außer uns ist hier niemand. 

Wir fahren weiter bis mein Handy, auf dem uns die Navi-App den Weg weist, plötzlich schlapp macht. „TEMPERATUR Das iPhone muss abkühlen bevor es benutzt werden kann“ steht auf dem ansonsten schwarzen Display. Ich hole es erst einmal aus der Hülle und schwenke es ein bisschen durch die Luft, es ist allerdings so heiß geworden, dass ich es kaum anfassen kann. Etwas Schatten wäre jetzt ganz schön, gibt es hier aber nicht. Wir fahren weiter bis wir auf ein Schild „Schloss Eckartsau“ treffen. Da gibt es doch bestimmt etwas Schatten und ein kaltes Getränk. Also runter von der Trasse und über Schotter hin zum Schloss. Es liegt auf einer schönen grünen Rasenfläche und hat eine kleine Cafeteria, in der wir uns von innen und außen abkühlen können. Puhhh, endlich mal raus aus der Hitze. Das Handy kriegt sich auch wieder ein und die Navisoftware zeigt uns den weiteren Weg. Wir müssen noch einige Kilometer auf dieser heißen Trasse fahren. Zumindest bekommen wir keine nassen Füße, das ist ja auch schon mal was und der Gegenwind kühlt uns ab.

Kurz vor Hainburg dürfen wir endlich die Trasse verlassen und überqueren die breite Donau über eine fast zwei Kilometer lange große Brücke und fahren auf der anderen Seite der Donau weiter. Sehen können wir sie erst wieder in Hainburg. Hier halten wir kurz an und bitten ein Mädchen, ein Foto von uns vor der Donau zu machen, sonst glaubt uns nachher kein Mensch, dass wir an der Donau entlang gefahren sind. Dann geht es durch Hainburg und weiter durch Felder hindurch zur slowakischen Grenze. Wieder einmal keine Donau und kein Schatten in Sicht. Aber wir können in der Ferne schon Bratislava erkennen. An der Grenze gibt es (ganz wichtig!) ein Casino und einen alten Grenzstein. Im Casino gibt es immerhin kalte Getränke, die wir draußen in der Sonne trinken. Dann geht es weiter bis nach Bratislava. Ich sehe schon von weitem das UFO, das sich auf einer Donaubrücke befindet und in dem sich ein Restaurant befindet. Auf der anderen Donauseite können wir schon die Burg Bratislava sehen. 

Wir fahren über die Brücke und müssen nun nur noch wenige Kilometer durch Stadtgebiet fahren, um zu unserem Apartment zu kommen. Kurz vorm Ziel macht dann mein Handy nochmals schlapp. Trotz Powerbank keine Energie mehr. Zum Glück hab ich die Buchung auch noch auf Papier dabei. Irgendwie hatte ich die Adresse wohl auch falsch eingegeben, so dass es nun mit Klaus‘ Handy und Google Maps noch einmal zurück in Richtung Innenstadt geht. Nach fast 80 heißen Kilometern haben wir unser Tagesziel erreicht. Juhu! Trotz der Hitze war es tolle Fahrt ohne Pannen und es Spaß gemacht, dem geplanten Weg zu folgen. Unsere Räder können wir im Innenhof des Hauses parken und ein kleiner Supermarkt um die Ecke versorgt uns mit frischen Sandwiches und Getränken. Die übrig gebliebenen geschmierten Brötchen von heute Morgen möchten wir jetzt lieber nicht mehr essen. Ein Blick auf das Wetter von heute verrät uns, dass es 34 Grad im Schatten mit einer gefühlten Temperatur von 36 Grad gewesen sein soll. Aha. Wo war jetzt noch der Schatten?

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16.07.24: Bratislava: Besichtigung der slowakischen Hauptstadt

Nachdem wir wie Steine geschlafen haben, machen wir uns nach dem Frühstück auf zu einer Stadtbesichtigung. Die Altstadt ist nicht weit entfernt und wir können zu Fuß laufen. Die Fahrräder dienen derweil als Wäscheständer, da wir keinen Balkon oder eine Terrasse haben. Als erstes fällt uns der krumme Asphalt an den Straßenbahnschienen auf, dem offenbar auch ein wenig zu heiß geworden ist. Die Schienen scheinen in Ordnung zu sein, denn die Straßenbahn rattert einfach darauf entlang. 

Weiter geht es am Platz der Freiheit vorbei, auf dem sich die Menschen in einer Wasserfontäne vergnügen, denn es ist schon wieder ordentlich warm. Wir gehen am Garten des Präsidentpalastes vorbei, der Palais Grassalkovich heißt. Heute ist er leider geschlossen, das Gebäude selbst ist aber recht imposant. Von da aus geht es in die schöne Altstadt mit ihren Gassen. Hier finde ich meine neue Länderkappe, die ich nun in der Slowakei trage. Das näxte Ziel ist die Burg, zu der wir über viele Treppenstufen und steile Wege gelangen. Hier oben haben wir einen genialen Blick auf die Altstadt, die Donau, die Brücke mit dem UFO und einige schöne Kirchen. Hier gibt es auch einen schönen Biergarten mit einer tollen Aussicht auf die Stadt, in dem wir uns ein Erfrischungsgetränk gönnen. 

Dann gehen wir zum UFO, das wir gestern schon von weitem aus dem Fahrradsattel gesehen haben. Ein Fahrstuhl fährt uns zuerst auf eine kleine Dachterrasse, von der wir wieder Bratislava und die Donau sehen können und nun auch die Burg, die wir eben noch besucht haben. Im UFO gibt es ein nobles Restaurant und einen Barbereich. Ein schönes Getränk mit Aussicht hatten wir doch lange nicht mehr, also erst einmal rein in die Bar. Das UFO wackelt die ganze Zeit merklich im Wind. Ich hoffe, dass es nicht doch abhebt und uns mitnimmt. Die einzigen Außerirdischen hier oben sind die Getränkepreise, daher verlassen wir das UFO nach einem Getränk. Die Toilette ist allerdings ganz umsonst und einen Besuch wert. Auf der Fensterscheibe steht the best bathroom view, das stimmt. 

Wir gehen wieder zurück in die Altstadt und lassen uns durch die Gassen treiben. Ich kaufe noch einen Fußballschal für Hagi, der seine Sammlung ein wenig aufstocken möchte. Nachdem wir ein Burgerrestaurant  für unser Abendessen gefunden haben, laufen wir zurück zum Apartment. Wir springen noch kurz in einen Supermarkt und decken uns mit Proviant für morgen ein, denn morgen Früh geht es weiter in Richtung Budapest.

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17.07.24: 2. Abschnitt: Von Bratslava nach Györ (81 km)

Für den heutigen Tag wird vor einer außergewöhnlichen Wetterlage gewarnt. Es soll in ganz Westtransdanubien extreme Hitze geben. Es werden dabei aber „nur“ 32 Grad angegeben, das hatten wir vorgestern schon heftiger mit gefühlten 36 Grad. Außerdem fahren wir heute tatsächlich mal mit Sicht auf die Donau und die fließt zwischen Westtransdanubien in Ungarn und der Slowakei. Alles besser als Regen, der Fahrtwind wird uns schon kühlen.

Es geht zuerst ein paar Kilometer durch Bratislava bis wir an der Donau sind. Wir können sie tatsächlich sehen und fahren an ihr entlang, so wie wir das vorgestern schon dachten. Es gibt allerdings auch hier eine Hochtrasse, die schnurgerade an der Donau entlang führt und manchmal auch ohne Sicht aufs Wasser, aber die ist nicht so lang. Wir haben etwas Rückenwind, so dass das Fahren heute besser läuft als vorgestern. Außerdem sind wir ja jetzt auch schon ordentlich trainiert. An einer schönen Stelle am Wasser baue ich erst einmal mein Stativ auf und wir machen ein Selfie mit den Fahrrädern. 

Mittags wird es dann doch ziemlich warm. Wir versuchen ein schattiges Plätzchen für eine Pause zu finden. Aber in diesem Land gibt es einfach keinen Schatten. Nirgendwo. Er ist einfach komplett abgeschafft worden. Es gibt überall nur Sonne, Sonne, Sonne. Die erste Trinkpause muss also in der heißen Sonne stattfinden, die gnadenlos brennt, wenn man nicht mehr fährt. Also schnell wieder aufs Rad. Dann lesen wir auf einem Schild Horny Bar! Super, da wollen wir natürlich hin. Ich nehme die Bar in mein Navi auf und wir verlassen die Trasse an der passenden Stelle. Ein weiteres Schild bestätigt, dass es hier zu einer geilen Bar geht, die wir ganz dringend benötigen, daher nehmen wir den Umweg gerne in Kauf.

Nach ein paar Kilometern abseits der eigentlichen Route, kommt dann plötzlich die Ernüchterung. Wir fahren an einem Ortsausgangsschild vorbei, auf dem Horny Bar rot durchgestrichen steht. Oh je, Horny Bar ist gar keine Bar sondern ein Ortsname. Da war wohl unser Wunsch nach einer Bar so groß, dass wir gar nicht auf die Idee gekommen sind, dass es irgendetwas anderes als eine Bar sein könnte. Zurückfahren bringt nun nichts mehr. Ich sehe von weitem einen Kirchturm im näxten Ort, daher habe ich Hoffnung auf eine Art Bar oder ein Restaurant für ein kaltes Getränk. 

Kurze Zeit später finden wir einen Pub. Da können wir die Räder sogar unter dem Dach auf der Außenterrasse parken. Wunderbar. Wir nehmen uns sogar noch zwei eiskalte Dosen Radler 0,00 % für unterwegs mit. Von hier aus geht es weiter zur Trasse und für die näxte Pause fahren wir auch in den Ort am Wegesrand. Am Gemeindehaus finden wir einen kleinen Streifen, der nicht komplett in der Sonne liegt. Hier können wir die immer noch kalte Dose genießen. Ein Storchenfamilie sitzt in ihrem Nest, die können wir dabei beobachten.

Von hier aus ist es nicht mehr so weit bis zur Grenze. Allerdings geht es nach dem Ortsausgang ein paar Kilometer über eine rumpelige Schotterstraße. Am Ende steht ein Casino, da kann die Grenze ja nicht mehr weit sein. Warum es hier an den Grenzen Casinos gibt, hat sich mir noch nicht erschlossen, aber irgendeine Bewandnis wird es wohl haben.

Wir überqueren jetzt die Donau und ein Schild weist uns darauf hin, dass wir nun in Magyaroszak, also Ungarn, sind. Juhu, geschafft. Aber von hier sind es noch rund 15 Kilometer bis Györ, unserem heutigen Tagesziel. Leider gibt es hier keinen Fahrradweg, dafür aber etwas Schatten entlang der Landstraße. Na, immerhin. Wir freuen uns, als wir endlich in Györ ankommen und uns in unserem vorgebuchten Hotelzimmer ausruhen können. Die Räder können sicher im Hinterhof parken. 

Nach einer kleinen Pause laufen wir durch die Stadt und sehen uns den schönen Ort an. Die Innenstadt ist sehr schön hergerichtet und wir finden genügend Restaurants, von denen wir eines für unser Abendessen auswählen. Anschließend schlendern weiter durch die mittlerweile dunkle Stadt und gehen dann zurück ins Hotel.

18.07.24: 3. Abschnitt: Von Györ nach Komárno (61 km)

Heute haben wir eine relativ kurze Strecke vor uns, daher lassen wir uns etwas Zeit mit dem Frühstück. Der Wetterbericht hat sich nicht verändert. Es bleibt sonnig und heiß. Wir müssen zuerst auf die Nordseite der Donau, daher geht es wieder zurück zur Grenze. Wir umfahren die Landstraße so weit es geht und landen zwischen zwei Sonnenblumenfeldern. Auf der rechten Seite sehen alle Sonnenblumen weg von uns, auf der linken Seite strecken sie ihre Köpfe zu uns hin. Das sieht echt lustig aus, haben sich alle abgesprochen.

Dann erreichen wir die Brücke, auf der wir wie gestern schon die Donau in Richtung Ungarn überquert haben. Jetzt geht es wieder in die Slowakei, das Land ohne Schatten, denn in Ungarn gibt es keinen schönen Radweg an der Donau entlang. Zumindest nicht auf diesem Stück. Wir passieren das Casino und dann geht es ab auf die Piste. Das ist wieder eine Hochtrasse durch die Sonne. Aber der Belag ist schön glatt und es lässt sich gut fahren. Heute kommt der Wind zeitweilig von vorne oder er fehlt einfach. Aber wenn wir fahren, haben wir ja immer etwas Wind um die Nase. 

Den Abstecher zu einem Schiffswrack in der Donau müssen wir leider abbrechen. Der Weg ist unbefahrbar und total staubig. Also wieder zurück auf die sonnige Trasse. Nach einigen Kilometern gibt es tatsächlich ein kleines Dach auf der Trasse, das bestimmt als Sonnenunterstand und Schattenspender gedacht ist. Leider ist es so dämlich klein geraten, dass man gar nicht drunter stehen kann. Wir machen trotzdem eine kurze Pause, denn wir haben unentwegt Durst in der Hitze.

Es geht weiter und wir suchen einen Ort, in dem wir eine Pause in einer kleinen Bar oder in einem Restaurant machen können oder in dem wir zumindest kalte Getränke nachkaufen können. Wir fahren daher in den näxten Ort am Wegesrand. Der ist allerdings total ausgestorben. Keine Autos auf der Straße, keine Fußgänger unterwegs, kein Kind auf dem Kinderspielplatz und kein Supermarkt oder wenigstens eine kleine Bude zu finden. Dafür ist der Friedhof ordentlich groß. Kein Wunder, hier wäre ich auch schon gestorben, wenn ich hier leben würde. Wir müssen es im näxten Ort versuchen. 

Also wieder zurück zur geliebten Trasse. Im näxten Ort, den wir eine Stunde später erreichen, ist es nicht viel besser. Es ist halb eins und die Bude öffnet erst um zwei, der kleine Supermarkt um drei. Wir haben jetzt schon ganz schön viel Durst und unsere Reserven gehen stark zur Neige. Das kleine Restaurant an der Ecke macht auch erst um drei Uhr wieder auf. Offenbar sehen wir verzweifelt genug aus, so dass uns drei Frauen empfehlen, an die Scheibe des kleinen Restaurants zu klopfen. Das machen wir natürlich und nach geraumer Zeit kommt Frau Schlotterbeck um die Ecke und wir dürfen Getränke kaufen, die wir dann draußen auf der kleinen Terrasse (im Schatten!) trinken können.

Weiter geht‘s, wir haben nur noch 15 Kilometer vor uns. Der Abstecher in den Ort bringt uns mit einem kleinen Umweg zurück auf die Trasse. Das geht schnell, denken wir, bis wir einem Trecker mit Walze begegnen, der eine fette Staubwolke produziert. Der Treckerfahrer sieht uns und stoppt für einige Minuten seine Arbeit, damit wir passieren können. Zum Glück! Die beiden Hofhunde, die aus der näxten Einfahrt schießen, lassen auch bald von uns ab. Dann wird der Weg allerdings immer schwieriger, weil uns heftige Schlaglöcher und Geröll am Fahren hindern. Also müssen wir ungefähr einen Kilometer schieben. Das dauert natürlich bei dem Weg. Dann geht es endlich wieder auf unsere Trasse. Die letzten Kilometer schaffen wir gut, denn Komárno ist bald in Sichtweite.

An einer Brücke, die von Ungarn in die Slowakei führt, müssen wir links in Stadtzentrum abbiegen. Was sehen wir denn da? Na klar, ein Grenzcasino natürlich. Ich weiß immer noch nicht, wozu die immer an einer Grenze stehen. Unsere Unterkunft finden wir dann schnell, der Mann an der Rezeption fragt uns, ob es denn nicht zu heiß sei für‘s Radfahren. Wir müssen lachen und schütteln den Kopf. Nach dem Trip brauchen wir eine kurze Pause und dann gehen wir zum Essen in das schöne Städtchen.

19.07.24: 4. Abschnitt: Von Komárno nach Eszetergom (57 km)

Heute morgen holen wir die Fahrräder aus der Hotelgarage und fahren los. Irgendwie schwabbelt mein Hinterrad etwas merkwürdig und wir halten noch auf dem zugehörigen Hof an. Ich habe definitiv zu wenig Luft auf dem Reifen, aber ein Platten ist es nicht. Also pumpen wir mal ein bisschen Luft zu und hoffen, dass es damit getan ist. Ich kann mir das zwar noch nicht so recht vorstellen, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Also auf zur Trasse, die uns Richtung Eszetergom bringen soll. Das ist eine kleine Stadt auf der ungarischen Seite der Donau, aber bis dahin fahren wir ausschließlich in der Slowakei.

Wie bisher jeden Tag fahren wir kilometerlang geradeaus durch die brennende Sonne. Kein einziges Fahrrad außer uns ist hier auf der Fahrradtraumstraße unterwegs. Der Fahrbahnbelag ist

die meiste Zeit sehr schön glatt und wir kommen super voran. Dann gibt es plötzlich eine Sperrung der Strecke. Ein Polizeiband ist in unserem Weg. Kein Umleitungsschild ist in Sicht. Zumindest stehen wir gerade an einer Kreuzung, über die wir die Trasse verlassen können. 

Ich suche mit dem Navi nach einem alternativen Weg, der uns nicht allzu viele Zusatzkilometer beschert. Ich finde eine Strecke, die allerdings eine Zeit lang über eine Landstraße führt. Na gut, das hatten wir ja schon mal und da hier nicht allzu viel Verkehr ist, klappt das ganz gut. Hier gibt es ein Sonnenblumenfeld, bei dem alle Köpfe auf den Boden zeigen und die Blüten gar nicht zu sehen sind. Verrückt. 

Da wir schon wieder furchtbaren Durst haben, machen wir noch einen Schwenk in den näxten Ort. Das warme Zeug in unseren Flaschen taugt zwar für unterwegs, aber wenn wir kalte Getränke bekommen können, dann gerne her damit! Wir landen an einem kleinen Supermarkt in Kravany nad Dunajom, also in Kravany an der Donau. Hier bekommen wir nicht nur kalte Getränke, sondern vor diesem Supermarkt gibt es auch noch eine Sitzbank im Schatten!!! Unfassbar. Mit so viel Glück auf einmal hatten wir nicht gerechnet. Hier ist also der ganze slowakische Schatten gelandet. Und wir haben ihn gefunden! Toll. 

Nach einer ausgedehnten Pause machen wir uns wieder auf den Weg. Nach einem Kilometer fahren wir wieder auf die Trasse und die führt hier endlich mal wieder direkt an der Donau entlang mit Blick aufs Wasser. Schon bald ist die Donau nicht mehr zu sehen, weil nun wieder Bäume die Sicht versperren. Der Durst kommt zurück und nun finden wir sogar ein kleines Schattendach auf der Trasse. So richtig schattig ist es da auch nicht, aber immerhin können wir hier ein paar Minuten auf einer Bank ausruhen. 

Nun sind es nicht mehr viele Kilometer bis Eszetergom und wir sehen tatsächlich mal zwei Fahrradfahrer mit Gepäck, die so wie wir unterwegs sind. Davon gab es bisher nicht viele. Leider ist die Trasse dann zu Ende und es folgt wieder eine sowjetische Buckelpiste mit Betonplatten, die nicht bündig verlegt wurden. Unsere Fahrräder rumpeln mitsamt dem Gepäck darüber und die Taschen hüpfen permanet hoch und runter. Ich höre mittlerweile irgendein Schaben an den Packtaschen, kann den Fehler aber nicht mal eben finden. Also geht es einfach weiter, denn wir haben nur noch wenige Kilometer bis zum Ziel. 

Dann sehen wir ein großes Schild mit einer Pokerclub-Werbung. Da ist doch das Casino nicht weit und damit auch die Grenze, die wir auf einer Donaubrücke überqueren. Auf dem Burgberg sehen wir die größte katholische Kathedrale Ungarns, eine der größten Kirchenbauten Europas, die Kathedrale Mariä Himmelfahrt und St. Adalbert, die imposant über der Stadt schwebt. Mein Fahrrad schwabbelt hinten immer mehr, so dass ich den Ruxsack auf meinen Rücken nehme. Nun geht es etwas besser, aber gut ist es nicht. Wir schleppen uns mit dem Rad bis zur Unterkunft und nach einer Pause inspizieren wir das Fahrrad erst einmal.

Der Gepäckträger hat sich aufgrund der Holperstrecke und den schweren Packtaschen offenbar so gesenkt, dass er auf dem Reifen liegt. Daher also die Schabegeräusche. Außerdem hat der Reifen auch etwas Luft gelassen, aber zum Glück nicht vollständig. Wir bringen den Gepäckträger wieder an seine vorgesehene Position, denn Klaus hat wohlweislich den Spezialschlüssel dafür dabei. Dann geht es zu Fuß zum Essen in die Stadt, die eine schöne Fußgängerzone hat. Manche Häuser  wirken allerdings etwas kubanisch.

20.07.24: 5. Abschnitt: Von Eszetergom nach Budapest (74 km)

Die heutige Etappe ist wieder etwas länger, daher wollen wir früh aufbrechen. Allerdings muss erst noch der Hinterreifen meines Fahrrades inspiziert werden. Er hat wieder ziemlich viel Luft gelassen und so ganz vertrauenserweckend ist das ja nicht, auch wenn gestern alles gut gegangen ist. Dann sehe ich etwas viel Schlimmeres am Vorderrad. Da ist ein Loch im Mantel! Mit etwas Mühe kann man den Schlauch durch das Loch erkennen, denn das Gewebe im Mantel ist an der Stelle gerissen. So sollte ich sicher nicht weiterfahren. Der Schlauch kann dann auch mal schnell platzen. Das möchte ich nicht erleben, schon gar nicht mit dem Gepäck oder auf einer Landstraße, auf der die Autos an mir vorbeirasen.

Ich habe zwar zwei Ersatzschläuche dabei, aber natürlich keinen Ersatzfahrradmantel. Also recherchiere ich nach einem Fahrradladen und werde schnell fündig. Ich finde den Fahrradladen von Balazs Lörinc, der nur einen Kilometer entfernt liegt und er macht um 09:00 Uhr auf. Das hört sich gut an, bis dahin werde ich wohl noch fahren können. Kann ich, auch wenn das Fahrrad wieder ganz schön herumschwabbelt, weil die Luft hinten fehlt und vorne eine Beule im Mantel das Fahrrad anhebt, wenn ich gerade über die Beule fahre. Ich eiere also den einen Kilometer zum Fahrradladen. 

Um zehn vor neun sind wir da und der Laden hat schon geöffnet. Hammer, zehn Minuten vor der eigentlichen Öffnungszeit. Ein Mann kommt aus dem Laden und fragt: „Problem?“. Ich sage: „Two!“ und erkläre ihm, um welche Probleme es sich handelt und dass wir heute noch nach Budapest fahren wollen. Er spricht außer ganz wenigen Worten kein Englisch und gar kein Deutsch, aber er sagt dann: „One hour!“ Ich freue mich so sehr, dass ich meine Arme in die Luft strecke. Er lacht und nimmt mein Fahrrad mit in seine Werkstatt. Nach zwanzig Minuten darf ich die Mäntel aussuchen, die er aufziehen soll und nach weiteren zwanzig Minuten ist er fertig! 

Ich bin so froh, dass ich heute diesem ungarischen Engel begegnet bin! Er nimmt einen sehr fairen Preis und bekommt natürlich ein ordentliches Trinkgeld, über das er sich freut. Dieser Service war vorbildlich! Nicht auszudenken, wenn ich dieses Problem in Dortmund gehabt hätte. Wo gibt es überhaupt noch solche tollen Fahrradwerkstätten? Und wie lange muss man auf einen Reparaturtermin warten? Ich will da gar nicht drüber nachdenken, lieber freue ich mich tagelang über den tollen Service in dieser genialen Werkstatt und über die schönen neuen Fahrradmäntel, die hoffentlich ewig halten.

Jetzt können wir endlich losfahren. Der Weg führt vorbei an der Kathedrale und an der Donau entlang. Da Budapest nicht mehr weit ist, finden wir an vielen Ecken Restaurants oder Buden zum Auffüllen unserer Wasserflaschen. Da es heute nicht so warm ist, nur bis zu 29 Grad, haben wir genug Getränke dabei. Wir finden ein schönes Plätzchen an der Donau für die Mittagspause. Der Straßenbelag ist heute zeitweilig sehr gut und dann wieder richtig schlecht! Je näher wir an Budapest herankommen, umso mehr Leute tummeln sich auf den Wegen.

Die letzten Kilometer fallen uns merklich schwer, aber irgendwann haben wir es bis auf die Margareteninsel geschafft, die direkt vor Budapest liegt. Hier war ich schon mit Hagi und Werner. Wir setzen uns in dieselbe Strandbar und trinken erst einmal ein Bier. Danach müssen wir nur noch zu unserem Apartment am Opernhaus. Am Parlament machen wir aber erst einmal ein Foto mit unseren Fahrrädern. Nach 351 Kilometern haben wir Budapest erreicht. Wir freuen uns sehr, dass wir es geschafft haben!

Fazit zur Fahrradtour

Wenn man man mir die Aufgabe stellen würde, die Tour mit einem einzigen Wort zu beschreiben, würde ich sagen: Vielfalt! Ja, man kann es eigentlich nicht mehr hören, es nervt, kommt es doch heutzutage in mindestens jedem zweiten dämlichen Beitrag in den Medien vor. Aber die Tour war wirklich ausgesprochen vielfältig: Schlimmer Durst und zum Glück immer wieder Erlösung durch kalte Getränke, Bullenhitze und leistungsstarke Klimaanlagen, übelste sowjetische Betonplatten als Radwegunterlage, schlimme Querrillen, die unsere Gepäckträger fast zum Ermüdungsbruch brachten, aber auch brandneue, EU-finanzierte edelste Asphaltierungen, auf denen wir unterstützt durch leichten Rückenwind sozusagen dahinschweben konnten, selten mit Blick auf die Donau, oft auf schnurgeraden Pisten, auf der Lonesome Rider keine Sorge haben müssen, anderen Zeitgenossen zu begegnen.

Zwischendurch Hunger, gestillt durch Müsliriegel, und am Abend dann Burger und Bowles. Mückenstiche und Erlösung durch Fenistil-Gel. Kräftige Oberschenkel voller Energie, die aber auch ganz schön brennen können, wenn‘s mal wieder bergauf geht. Letzendlich große Freude, wenn wieder mal eine im wahrsten Sinne „Durststrecke“ absolviert wurde und das verdiente Belohnungsbier vor einem steht. Die tapferen Drahtesel hätten auch eine Belohnung verdient, trinken allerdings weder Bier noch Wasser, aber zumindest mein kleiner Edelhelfer darf von nun an auf zwei brandneuen, mit viel Liebe aufgezogenen, Reifen rollen und freut sich schon auf die näxte Tour.

21.07.24: Budapest: Östlich der Donau in Pest

Nach der Ankunft mit dem Fahrrad am Parlamentsgebäude fahren wir in unser Apartment neben dem Opernhaus. Es liegt östlich der Donau und somit im größeren Stadtteil Pest. Die Räder stellen wir einfach ins Wohnzimmer, so können sie nicht geklaut werden. Die Stadt können wir gut zu Fuß erkunden. Wir machen uns erst einmal auf ins jüdische Viertel, das nicht weit entfernt liegt. Hier gehen wir in die coolste Ruinenbar auf dem Planeten, ins Simpla Kert (= einfacher Garten). Der Eingang ist schon der totale Punk und im Innenhof und in den Räumlichkeiten ist alles aus übrig gebliebenem Material wie alte Türen, ein Trabbi, rostige Gartenzäune, eine alte Telefonzelle, Schlittschuhkufen, usw. zusammengehauen. Es gibt mehrere Theken mit angemalten Barhockern, angekrickelte Wände und viele schummrige, bunte Räume. Wir finden’s grandios! Sie ist so herrlich unkonventionell und aus vielen verschiedenen Baustoffen total ungewöhnlich designed. Zu Essen gibt es hier nichts, so dass wir uns um die Ecke in ein schönes Restaurant mit traditionellen ungarischen Speisen setzen. Dort spielt sogar jemand Klassiker auf dem Klavier. Dieses Restaurant ist das krasse Gegenteil zum Szimpla Kert, wir finden beides gut. 

Am näxten Morgen gehen wir zuerst zum Parlamentsgebäude, das direkt am Donauufer liegt und eine 268m lange Fassade besitzt. Ich habe im Vorfeld Tickets für eine Führung durch das Gebäude besorgt. Wir bekommen ein Audiogerät und gehen zusammen mit einer Gruppe durch das sehr imposante Gebäude. Dort liegt auch die alte Krone vom ersten christlichen König Ungarns, dem heiligen Stephan, die von zwei Soldaten bewacht wird. Der Sitzungssaal des Parlamentes ist äußerst beeindruckend, genauso wie das goldene Treppenhaus und der Eingang für Regierungsmitglieder. Nach der Führung gehen wir an der Donau entlang und sehen uns die vielen Schuhe aus Metall an. Auf einer Länge von 40 Metern wurden sechzig Paar Schuhe dort angebracht. Sie stehen dort als Mahnmal für die Massenerschießungen von Juden im zweiten Weltkrieg, die hier stattgefunden haben.

Anschließend geben wir wieder in das jüdische Viertel, um die größte Synagoge Europas und die weltweit zweitgrößte zu besichtigen. Bei meinen bisherigen Budapestbesuchen war sie immer geschlossen. Nun freue ich mich, dieses imposante Gebäude von innen sehen zu können. Angrenzend befindet sich ein Friedhof und ein jüdisches Museum mit einer Bildergalerie, die an die Pogrome an Juden erinnern soll. Da das Simpla Kert um die Ecke liegt, statten wir diesem einfachen Garten noch einmal einen Besuch ab. Nach einem Getränk machen wir uns auf zu einer Mittagspause in unserem Apartment, die wir auch zum Wäschewaschen nutzen, schließlich müssen unsere Fahrradklamotten mal wieder sauber werden.

Dann gehen wir über die Andrássy Straße, die berühmteste Prachtstrße in Budapest. Sie verbindet auf rund 2,3 Kilometern Länge die Innenstadt mit dem Heldenplatz. Hier findet man viele Villen und Palais der Neorenaissance. Unter der Straße verläuft die Földalatti, die älteste U-Bahn auf dem europäischen Festland, die 2002 zum UNESCO-Welterbe ernannt wurde. Unser Weg führt uns weiter zur Margareteninsel, die zwischen Buda und Pest liegt und über die wir gestern bei unserer Ankunft schon gefahren sind. Es zieht uns zum großen Springbrunnen, der den ganzen Sommer mit Musikuntermalung in wilden oder auch ruhigen Formationen Wasser in die Luft sprudelt. Abends kommt dann eine Lichtshow hinzu und wir können auf Stühlen am Springbrunnen sitzen und das Schauspiel genießen. Wir bleiben lange bis es dunkel ist und gehen dann über die Donau zurück nach Hause.

23.07.24: Budapest: Westlich der Donau auf dem Budaberg

Heute geht es auf die westliche Donauseite auf den Budaberg. Wir fahren zuerst ein Stück mit der ältesten U-Bahn-Linie M1 und steigen dann um in eine neue U-Bahn. Weiter geht es mit einem Bus zur Fischerbastei, die an der Stelle des ehemaligen mittelalterlichen Fischmarktes oben am Budaberg steht. Das Gebäude sieht wie eine echte Burg aus einem Kinderbuch aus. Wir haben einen sehr schönen Blick auf die Donau, das Parlamentsgebäude und Pest.

Von da aus gehen wir in das ehemalige Felsenkrankenhaus, das hier als Luftschutzkrankenhaus zur Zeit des 2. Weltkriegs, als deutsches Hauptquartier 1945 sowie als Atomschutzbunker des sozialistischen Ungarns genutzt wurde. Innerhalb einer Führung erfahren wir wie die Soldaten und später auch die Zivilbevölkerung hier unter furchtbaren Bedingungen (wie zu wenig Platz, fast keine Medikamente, zu wenig Verbandmaterial und wochenlang kein Wasser) von Ärzten und Krankenschwestern aufopferungsvoll behandelt wurden. Trotzdem starben viele aufgrund ihrer Verletzungen und der schlechten Bedingungen. Wir gehen mit einem mulmigen Gefühl weiter.

Nun führt uns der Weg in ein Labyrinth, das aus über einem Kilometer langen unterirdischen Höhlen und Gängen besteht. Dort ist es nicht nur sehr dunkel, sondern an manchen Stellen wabern so viele Nebelschwaden, dass man quasi nichts mehr sieht und sich an den Wänden entlang tasten muss. Irgendwann finden wir zum Glück den Ausweg. Nach dieser schwierigen Aufgabe, gönnen wir uns eine Pause in einem Restaurant, bevor wir weiter zum ehemaligen Königspalast gehen. Das ist das größte ungarische Gebäude und es liegt beeindruckend auf dem Berg Budas. Von hier haben wir noch einmal einen tollen Blick auf die Donau und Pest auf der anderen Seite.

Wir gehen zu Fuß den Berg runter und ich suche die Rooftop Bar, in der ich schon mit Werner gesessen habe. Ich finde sie natürlich und wir lassen uns ein Getränk mit einem außergewöhnlichen Blick schmecken. Und weil wir Kontraste sehr mögen, gehen wir über die Kettenbrücke in eine weitere Ruinenbar. Das Csendes Létterem (deutsch: Ruhiges Wohnzimmer) ist eine gemütliche Wohnzimmerbar im Vintagestil mit vielen verschiedenen Tischen und Stühlen und jeder Menge Krempel an den Wänden und der Decke. Die Bedienungen sind total freundlich und wir fühlen uns wohl in diesem Wohnzimmer. Dann ist es Zeit nach Hause zu gehen. Wir müssen unsere Sachen wieder in die Fahrradtaschen packen, denn morgen geht es zurück nach Wien.

Nach dem Frühstück packen wir unser Gepäck auf die Fahrräder und fahren frühzeitig zum Budapester Bahnhof Keleti. Ich habe Sitzplätze für uns und die Fahrräder im selben Waggon gebucht. Wir finden schnell unser Gleis und der Zug steht sogar schon bereit. Wir hängen die Fahrräder an die reservierten Haken und setzen uns hin. Der Zug wird rappelvoll und wir sind froh, dass wir feste Sitzplätze haben. Nach zweieinhalb Stunden kommen wir in Wien an und fahren mit den Fahrrädern zum Stellplatz zurück, auf dem Cherry Lady auf uns gewartet hat. Wie schön, nun geht die Reise mit dem Bus weiter.

Fazit zu Budapest

Budapest wird auch das Paris des Ostens genannt und so haben wir es auch erlebt, als Metropole mit prachtvollen historischen Gebäuden, kleinen, gemütlichen Cafés, interessanten Kunstgalerien, dem Opernhaus und natürlich der Donau mit dem unvergleichlichen Springbrunnen auf der Margareteninsel. Die Stadt hat viel Charme, denn überall ist buntes Treiben zu erkennen. Neben den Sehenswürdigkeiten gibt es immer wieder schöne Plätze zur Einkehr mit gutem ungarischem Essen und leckerem ungarischen Bier oder Wein. Man kann zwischen stilvollen Restaurants oder Ruinenkneipen wählen oder einfach beides hintereinander ausprobieren. Die Menschen sind zumeist freundlich und man fühlt sich hier ausgesprochen willkommen. Budapest ist unserer Meinung nach eine sehr sehenswerte Metropole, der man unbedingt ab und zu mal einen Besuch abstatten sollte.